Die GESCHICHTE DES BLUE BEAT: DIE GEBURT DES SKA (BB76 – BB100 A & B SEITEN)
Die Blue Beat Records wurde 1960 in London von Sigimund ‚Siggy‘ Jackson als Tochtergesellschaft von Emile E. Shalits Melodisc Records, einem Jazz- und Blues-Label, das 1947 gegründet wurde, gegründet. Mehr Unternehmer als Musikwissenschaftler, rekrutierte Shalit den Musikverleger Jackson, um Material zu beschaffen, das lizenziert werden sollte. Sieben Jahre später wurde das neue Label gegründet, um sich auf die neue jamaikanische Musik zu spezialisieren, die Jackson ‚Blue Beat‘ nannte, weil ‚es einen guten Beat hatte und bluesig war‘. Blue Beat war so erfolgreich, dass sein Name synonym mit frühem jamaikanischen Pop wurde, unabhängig davon, ob es tatsächlich mit dem Label verbunden war.
Blue Beat hinterließ ein bemerkenswertes Erbe und veröffentlichte in seiner siebenjährigen Lebensdauer mehr als 400 Singles und übte einen überproportionalen Einfluss auf seine Größe aus. Wir setzen die Geschichte 1962 fort, als ein fertiges Publikum für jamaikanischen Pop in London existierte. Seit den späten vierziger Jahren waren beträchtliche Zahlen von afro-karibischen Einwanderern, größtenteils aus Jamaika, in der Stadt angekommen. Außerdem gab es die wachsende Mod-Bewegung, stilobsessierte junge Männer, die schwarze Musik liebten. Blue Beat war enorm tanzbar und größtenteils unbekannt für die Allgemeinheit, wichtige Eigenschaften für Mods.
Viele der Gründungsväter des Ska veröffentlichten Singles über das Label. Derrick Morgan, dessen 45 ‚Sunday Morning‘/‘Be Still‘ diese Sammlung eröffnet, war in seiner Heimat so beliebt, dass er die erstaunliche Leistung erzielte, die sieben besten Positionen in den Charts 1960 zu halten. ‚Be Still‘ und ‚In My Heart‘, die A-Seite der letzten hier vorgestellten Single, gehörten dazu.
Morgan entdeckte den zukünftigen Superstar Jimmy Cliff, dessen frühe Single ‚I’m Sorry‘ seine einzige Veröffentlichung auf Blue Beat war. Es wurde aufgenommen, während er noch zur Schule ging, und veröffentlicht, als er erst 14 Jahre alt war. Cliff unterschrieb später bei Island Records und wurde eine Reggae-Legende.
Die B-Seite von ‚I’m Sorry‘, ‚Roarin‘, war eine Art Anomalie und zeigte das Tenorsaxophon des weißen britischen Studiosmusikers Red Price, unterstützt von den Blue Beats. Price war Mitglied der Band von Bandleader Ted Heath und des Novitätenacts Lord Rockingham’s XI. Die Blue Beats, die auch hier in Songs von Girl Satchmo, Bobby Kingdom und Laurel Aitken zu hören sind, waren auch als die Les Dawson Blues Unit/Combo bekannt und machten einen Teil von Prince Busters Künstlerriege aus.
Das Material hier stammt aus der Zeit vor dem Beginn von Busters eigener Aufnahmekarriere, aber seine Präsenz ist deutlich spürbar – nicht zuletzt durch seine Hausband Buster’s Group, die manchmal als Buster’s All Stars bekannt ist, die Eric Morris, Gabbidon, A (Alton) Ellis und Bobby und Laurel Aitken begleitet.
Für ‚Headache‘ und ‚Isabella‘ nutzt Derrick Morgan ebenfalls Buster’s Group, aber Buster und Morgan entwickelten bald eine heftige Rivalität. Die Reibung zwischen den beiden Lagern war so intensiv, dass die jamaikanische Regierung 1963 gezwungen war, einzugreifen.
Ein weiterer Ska-Pionier, Eric ‚Monty‘ Morris, wuchs in derselben Straße wie Derrick Morgan im Gebiet von Kingston auf, das heute als Orange Street bekannt ist. Morris war einer von mehreren jamaikanischen Künstlern, die 1964 auf der New Yorker Weltausstellung auftraten, zusammen mit Millie und Jimmy Cliff. ‚Sinners Repent And Pay‘ und ‚Money Can’t Buy Life‘ enthalten einen weiteren von Busters Mitarbeitern, den legendären Schlagzeuger Drumbago. Mit bürgerlichem Namen Arkland Parks, war Drumbago laut Eric Morris einer der Schöpfer jamaikanischer Musik, der auch sein ‚melodisches Schlagzeugspiel zur Musik‘ lobte. Drumbagos All Stars erhalten die Hauptpräsenz auf ‚Duck Soup‘, der B-Seite der Derrick und Patsy-Single ‚Love Not To Brag‘.
Dieser Song startete die Karriere des beliebtesten Boy-Girl-Duos Jamaikas, mit Morgan im Duett mit der zuvor unbekannten Millicent ‚Patsy‘ Todd. Er arbeitete auch mit Yvonne für ‚Meekly Wait‘/‘Day In Day Out‘ zusammen. Ein weiteres schönes Beispiel für das Boy-Girl-Genre ist die einmalige Kent und Jeanie sieben Zoll ‚Daddy‘/‘Hello Love‘.
Millie Small (später bekannt durch ‚My Boy Lollipop‘) und Owen Grey trugen zu ‚Sit And Cry‘/‘Do You Know‘ bei. An anderer Stelle lobt er seine Gesangspartnerin in ‚Girl Millie‘, die ursprünglich in Jamaika auf Prince Busters Label veröffentlicht wurde. Grey wird als Jamaikas erster einheimischer Star-Sänger anerkannt, und seine Platten waren in England so erfolgreich, dass er 1962 dorthin auswanderte.
Laurel Aitken war ebenfalls in Großbritannien äußerst beliebt und wurde als ‚Pate des Ska‘ bekannt. ‚Back To New Orleans‘/‘Brother David‘ gehörte zu vielen seiner Singles, die von Blue Beat lizenziert wurden. Laurels Bruder wurde tatsächlich Bobby genannt, und ‚Never, Never‘ war seine Debüt-45 für das Label.
Ein weiterer Name, der britischen Zuschauern vertraut ist, ist Rupert ‚Rupie‘ Edwards, der 1974 mit ‚Ire Feelings (Skanga)‘ einen Top 10-Hit hatte. ‚Guilty Convict‘, das hier vorgestellt wird, war seine erste Aufnahme von 1962.
Der Schlagzeuger und Bandleader Count Ossie war ein pionierender Rastafarianer und der erste, der das rituelle Nyabinghi-Schlagzeugspielen des Glaubens auf Platte brachte. Er saß hinter dem Schlagzeug bei dem, was allgemein als die erste Ska-Platte anerkannt wird, der ‚Oh Carolina‘ der Folks Brothers (in Großbritannien an Blue Beat lizenziert). ‚Babylon Gone‘, aufgenommen mit Winston & Roy und hier vorgestellt, enthält eine frühe musikalische Erwähnung des rastafarischen Begriffs ‚Babylon‘.
Jamaika erlangte 1962 die Unabhängigkeit von Großbritannien, aber britische Hörer genossen weiterhin unübertroffenen Zugang zur innovativen neuen Musik der Karibikinsel über Blue Beat.
CD 1
1. Sonntag Montag – Derrick Morgan
2. Sei still – Derrick Morgan
3. Spanische Stadt Twist – Bobby Kingdom & The Blue Beats
4. Brandneues Auto – Bobby Kingdom & The Blue Beats
5. Es tut mir leid – Jimmy Cliff Cavaliers Combo
6. Roarin‘ – Die Blue Beats
7. Twist Around Town – Girl Satchmo & Die Blue Beats
8. Mein neuer Honig – Girl Satchmo & Die Blue Beats
9. Babylon Gone – Winston & Roy Mit Count Ossie
10. First Gone – Count Ossie (feat. Reco & Gaynair)
11. Sinners Repent And Pray – Eric Morris Busters Group
12. Jetzt und für immer mehr – Eric Morris Busters Group
13. Weißt du nicht, kleines Mädchen – Derrick Morgan Mit Busters Group
14. Hully Gully Miss Molly – B. Gabbidon Mit Busters Group
15. Geld kann kein Leben kaufen – Eric Morris Busters Group
16. Wahre Liebe – A. Ellis Busters Group
17. Zurück nach New Orleans – Laurel Aitken Die Blue Beats
18. Bruder David – Laurel Aitken Die Blue Beats
CD 2
1. Komm vorbei – Derrick Morgan Busters Group
2. Komm zurück, meine Liebling – Derrick Morgan Busters Group
3. Schlimme, schlimme Frau – Errol Dixon & Seine Back Beats
4. Früh am Morgen – Errol Dixon & Seine Back Beats
5. Gehe die Königstraße entlang – Theo Beckford
6. Die Uhr – Theo Beckford Mit Dee’s Group
7. Ich gehe nach Hause – Lloyd Flowers Mit Reco’s Rhythm Group
8. Liebhaber Stadt – Lloyd Flowers Mit Reco’s Rhythm Group
9. Bist du mein – Die Echoes Celestials
10. Ich liebe dich für immer – Die Echoes Celestials
11. Schuldiger Verurteilter – Rupert Edwards
12. Nur weil – Rupert Edwards
13. Millie Girl – Owen Grey Busters Group
14. Kopfschmerz – Derrick Morgan Busters Group
15. Abendzug – Clive Bailey Recho’s Blues Group
16. Bring mich nach Hause – Clive Bailey Recho’s Blues Group
CD 3
1. Nie, nie – Bobby Aitken Buster Group
2. Isabella – Derek Morgan Busters Group
3. Wartend erwarten – Derrick Morgan & Yvonne
4. Tag für Tag – Derrick Morgan & Yvonne
5. Wie kann ich mir sicher sein – Higgs Und Wilson
6. Mächtiger Mann – Higgs Und Wilson
7. Sitzen und weinen – Owen & Millie mit den City Slickers
8. Weißt du – Owen & Millie mit den City Slickers
9. Liebe nicht zu prahlen – Derrick & Patsy mit den Drumbago All Stars
10. Entensuppe – Drumbago All Stars
11. Daddy – Kent & Jeanie & Die City Slickers
12. Hallo Liebe – Kent & Jeanie & Die City Slickers
13. Guten Morgen – Lloyd Clark Smithie’s Sextett
14. Jetzt weiß ich den Grund – Lloyd Clark Smithie’s Sextett
15. In meinem Herzen – Derrick Morgan
16. Kingston 13 – Bells Gruppe